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Thursday, June 3, 2010

Die offiziellen Lügen und der real existierende Journalismus

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Die offiziellen Lügen und der real existierende Journalismus
Geschrieben von Jochen Hoff
Donnerstag, 3. Juni 2010

Dank Horst Köhler wissen die Deutschen nun, dass sie Krieg führen müssen um dem Großkapital die Handelswege und die Rohstoffquellen zu schützen. Damit ist eine der vielen offiziellen Lügen geplatzt, denn bisher waren die deutschen Soldaten in Afghanistan ja zur Bekämpfung des Terrors, zur Schaffung von Mädchenschulen da, und nicht um für die USA und das deutsche Großkapital Wege für Pipelines und Rohstofflager freizukämpfen. Aber das sind ja nur die ganz großen Lügen.

Tatsächlich vergeht kaum ein Tag an dem den deutschen Bürgern nicht frech ins Gesicht gelogen wird. Die Lügner von der Arbeitsagentur melden für den Mai 2010 sensationell niedrige Arbeitslosigkeit. Die besten Zahlen seit 18 Jahren. Das wäre schön. Tatsächlich ist es nur eine Lüge. Denn es wurden im Vergleich zum Vorjahr 140.000 Vollzeitstellen abgebaut und dafür 190.000 Teilzeitstellen geschaffen. Die Arbeitslosigkeit hat also zugenommen.


Denn die Menschen wollen keine prekären Teilzeitarbeitsplätze, die zudem aufgrund des betrügerisch geringen Lohns oft noch mit Hartz IV aufgestockt werden müssen, sondern Arbeit in Vollzeit bei ehrlicher und gerechter Bezahlung. Aber Herr Alt von der Arbeitsagentur will ja nicht die Wahrheit verkünden, sondern lieber seine Lügen. Das gibt ihm und dem politischen Dreck doch die Möglichkeit, die Arbeitslosen weiter zu drangsalieren, obwohl es keine Stellen gibt.

Noch schlimmer aber ist das Bundesamt für Statistik, das in jeder Titelzeile seiner Berichte nur so von Erfolgen tropft, wie das Blut aus der Blödzeitung. Da heißt es in der Pressemitteilung Nr.184 vom 25.05.2010 "Aufträge im Bauhauptgewerbe im März 2010: real + 14,9% zum Vorjahr". Erst in der zweiten Zeile steht, dass die Umsätze gegenüber dem Vorjahresvergleichsmonat um 9,3% zurückgegangen sind und 14.000 Menschen ihre Arbeit verloren haben.

In der Pressemitteilung Nr.177 vom 19.05.2010 heißt es "1. Quartal 2010: Abbau der Erwerbstätigkeit verlangsamt sich", was im Klartext heißt, dass die Erwerbstätigkeit weiter abgebaut wird, aber nicht mehr ganz so schnell. Das wird den Menschen die Arbeit verlieren natürlich viel Trost bereiten und ist sicherlich auch Nahrung für ihre Familien.

Die Pressemitteilung Nr.159 vom 04.05.2010 informiert darüber, dass der "Einzelhandelsumsatz im März 2010 real um 2,7% gestiegen" ist. Wie wunderbar. Dummerweise stieg er im ersten Quartal 2010 gegenüber dem Vorjahresquartal nicht und wie man hört, sieht es auch danach mehr als schlecht aus.

Diese Liste könnte man ewig weiterführen. Ständig wird unter einer Jubelüberschrift, die Wahrheit verborgen, die eigentlich das blanke Entsetzen auslösen müsste. Es wird also gelogen und betrogen was das Zeug hält.

In einer Demokratie wäre das normalerweise ungefährlich, da ja die Presse und die Oppositionsparteien sofort die Lügen aufgreifen würden. In Deutschland, das ja nur eine Namensdemokratie ist, gibt es nur die LINKE die immer wieder solche Widersprüche aufgreift, der real existierende deutsche Journalismus scheint nur noch als Jubelperser aufzutreten, die jede Lüge gerne und freudig weiterververbreiten.

Keine Analysen, keine Rückfragen und vor allem keine Kommentare. Denn die deutschen Qualitätsjournalisten werden ja von den gleichen Leuten, vom Großkapital bezahlt, dem solche Jubelmeldungen und Lügen als einzigem nutzen. Mit den tollen Meldungen sollen die Bürger ruhig gehalten werden, damit man sie leichter ausbeuten kann.

Der real existierende deutsche Journalist und in erster Reihe die Damen und Herren des öffentlich unrechten Rundfunks betreibt also nicht Aufklärung, sondern Verschleierung und Betrug. Da macht es keinen Sinn für deren Lobeshymnen auch nur einen Cent zu verschwenden. Erst wenn keiner mehr Printmedien, Gebührenfunk oder Privatsender gegen Geld konsumiert, wird sich da etwas ändern.

Wenn sie kein Geld mehr für ihre Propagandalügen bekommen, hören sie auf zu schreiben.

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